Im Südwesten Mecklenburgs bilden die Straße Hagenow-Ludwigslust im Norden, die Linie von Ludwigslust nach Dömitz im Osten und das Gebiet westlich davon bis Lübtheen ungefähr ein Dreieck, das das Gebiet der „Griesen Gegend“ etwa umschließt. Das ist die geografische Lage, Johannes Gillhoff aus Glaisin weiß es anders zu erklären, wo genau die „Griese Gegend“ liegt:
„Die Griese Gegend erstreckt sich ungefähr zwischen Elbe und Berlin-Hamburger Bahn... Sie liegt da, wo das Jungvolk nicht gleich zum Kadi läuft. Meinungsverschiedenheiten werden im vereinfachten Verfahren beglichen: ein paar Backenzähne, ein paar Rippen geraten in Unordnung – das ist alles. Nun wissen wir ungefähr, wo die Griese Gegend liegt.“
In den Ortsteilen erleben Sie die sog. „Griese Gegend“ von ihrer schönsten Seite.
Anheimelnde Backstein- und Fachwerkhäuser bestimmen auch heute noch das Bild der Dörfer Westen Mecklenburgs. Typisch und ein beliebtes Fotomotiv der Urlauber sind auch die Klumphäuser, die Sie hier überall finden, jene niederdeutschen Hallenhäuser, deren Fachwerk mit braunschwarzen Raseneisensteinen ausgefüllt ist.
Ausgedehnte Kiefernwälder, sanfte Hügel, großflächige Wiesen und Äcker, träge dahinfließende Gräben und kleine Moore prägen diesen Landstrich.
War es die graue Farbe des vorherrschenden Sandbodens oder die ungefärbten Leinenkleider der Tagelöhner, die dem Land ihren Namen gaben? Endgültig wird sich die Frage wohl nicht mehr beantworten lassen. Eines allerdings ist die Griese Gegend mit Sicherheit nicht: „grau“ wie das plattdeutsche Wort „gries“ in der Übersetzung bedeutet.
Glaisin
Glaisin darf sich zu den schönsten Dörfern Deutschlands zählen. Zur Weltausstellung EXPO 2000 hat Glaisin das Land Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Glaisin bietet beste Voraussetzungen für Urlaub im ländlichen Raum. Das Umland lädt ein zu ausgedehnten Fuß- und Radwanderungen durch unberührte Natur. Interessante Reitwege stehen zur Verfügung.
Komplex „Alter Forsthof“
Der denkmalgerecht renovierte Komplex „Alter Forsthof“ mit Viehhaus, Kulturscheune, Backhaus und Ziehbrunnen bildet den kulturellen und baulichen Dorfmittelpunkt und beherbergt heute das Hofcafé - Holunder und den Hochzeitshof.
Johannes-Gillhoff-Stuv
Das Leben und Schaffen des Autor des Briefromans „Jürnjakob Swehn, der Amerikafahrer“ wird in der Johannes – Gillhoff – Stuv, einer ständigen Ausstellung in der ehemaligen Dorfschule, dokumentiert. Ein Gedenkstein erinnert an Johannes Gillhoff .
Lindenstraße 25, 19288 Ludwigslust, OT Glaisin
Öffnungszeiten nach Vereinbarung (Tel. über Herrn Behrends - 038754 20004)
Ebenso Sehenswert
Wall einer ehemaligen Raubritterburg
gut erhaltene 3-Seiten-Höfe im Dorfkern
Hügelgrab aus der Bronzezeit in Glaisin
Kummer
Kummer: Der Sage nach stand vor mehr als 600 Jahren in der Nähe von Kummer eine Burg, in der die Belagerer der Burg Glaisin ein halbes Jahr hausten. Aus Ärger darüber, dass der Feldheer die Burg Glaisin nicht erobern konnte, nannte er den Ort „Kummer“. Wann die Burg Kummer erbaut und wieder zerstört wurde, konnte jedoch noch nicht festgestellt werden.
Sehenswert
eine alte Ziegelei und die Ziegeleiteiche, altes reetgedecktes Haus im Picher Weg, restaurierte Mühle