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Klimaschutz

Ludwigslust erklärt Klimanotstand

Eindämmung der Klimakrise - Aufgabe von höchster Priorität

Die Stadtvertretung erklärte auf ihrer Sitzung am 15.05.2019 den Klimanotstand und erkennt damit die Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität an. Sie folgt damit dem Vorbild der Stadt Konstanz, deren Gemeinderat im April 2019 als erste Stadt der Bundesrepublik den Klimanotstand ausgerufen hat.

Mit dieser Entscheidung werden ab sofort bei jeglichen Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima, den Arten- und Umweltschutz berücksichtigt.

Die Stadtvertretung setzt sich dafür ein, dass auch andere Kommunen, die Bundesländer und die Bundesrepublik Deutschland, den Klimanotstand ausrufen und unserem Vorbild folgen.

Mit diesem Antrag gelingt es, ein Zeichen nach außen zu setzen und andere Gemeinden zum Umdenken anzuregen.

Ludwigslust will den jungen Menschen, die seit Wochen für „Fridays for future“ auf die Straßen gehen zeigen, dass ihre Botschaft angekommen ist und wir bereit sind, uns zu ändern. Es geht darum, ein gesellschaftliches Umdenken der Menschen zu erlangen und die Bürger auf dem Weg des Klima- und Umweltschutzes mitzunehmen.

Klimaschutz geht uns alle an

Bereits umgesetzte Maßnahmen

Umsetzung des Grünflächenkonzepts 

  • Die Wechselbepflanzungen an verschiedenen innerstädtischen Standorten wird durch Staudenbeete mit Frühblühern abgelöst. Orte: Meilenstein, Platz des Friedens (Herbst 2019)
  • Lichtmastenbegrünung Lindenstraße/ Breite Straße (Frühjahr 2020)
  • Nachpflanzung der Baumscheiben Am Umspannwerk mit Stauden und Gehölzen (Herbst 2020)
  • Bepflanzung der Baumscheiben in der Käthe-Kollwitz-Straße mit streusalzresistenten Stauden und Frühblühern (Herbst 2020)
  • Im Stadtgebiet wurden Wildblumenwiesen angelegt bzw. gepflegt, z. B. in der Findorffstraße (2017/2018), auf den Brachflächen am Rodelberg in Techentin, Wöbbeliner Straße am alten BAMA - Gelände, auf der Fläche vor den Stadtwerken in der Bauernallee (2019/2020) und Am Alten Forsthof. Sie dienen als ökologische Nische für Bienen, Insekten und Vögel.
  • Pflege und Schnitt der Streuobstwiesen, z. B. auf der Grünfläche zwischen dem Natureum und der Friedrich-Naumann-Allee, Parkplatz Friedrich-Naumann-Allee, Ahrensburger Ring, Timphorstweg, Am Ludwigsluster Kanal
  • Schutz und gegebenenfalls Pflege der Biotope, z. B. die alte Kiesgrube im Osten am Rande der Stadt und nordwestlich von Weselsdorf
  • Die Heidefläche am östlichen Stadtrand wird seit Herbst 2020 durch Ziegen beweidet, dadurch entfällt die Bewirtschaftung der Fläche mit Motorsensen.

Bauliche Maßnahmen

  • Energetische Ertüchtigung der GS Kummer (ab 2019): Mittelfristig wird jährlich ein Unterrichtsraum energetisch ertüchtigt. Der Schwerpunkt liegt in der Reduzierung der Wärmetransmission durch Fußboden und Decke. Im Jahr 2019 wurde ein Raum bereits entsprechend umgebaut, weitere Mittel sind im Haushalt eingestellt.
  • Anbau Kita Kummer (2019) und Neubau des Platzhauses in der Helene-von-Bülow-Straße (2020): Nutzung von Bauweisen und Baustoffen aus nachhaltiger Erzeugung, die rückstandsfrei entsorgt werden können. Dadurch erfolgt eine Reduzierung der CO2-Emissionen.
  • Erweiterungsbau Grundschule Techentin (2020-2022): Bau in Passivhausbauweise und als kompletter Holzbau. Der Energieverbrauch sinkt um 50% gegenüber einer „Standard-Schule“ und der Ausstoß von CO2-Emissionen um mehr als 50%.

Förderung der E-Mobilität

  • Durch die Stadtwerke wurde eine E-Ladesäule auf dem Besucherparkplatz des Rathauses und eine weitere Ladesäule im Wasserturmweg installiert. (11/2020)
  • Weitere Säulen im Stadtgebiet sind von den Stadtwerken bereits geplant, z. B. an der Alexandrinenresidenz, 2 Säulen bei der Sparkasse, auf dem Parkplatz Storchennest und am Bahnhof.
  • Im Jahr 2018 wurde erstmals ein Elektroauto als Dienstwagen der Stadt angeschafft. Das Fahrzeug wird aufgrund der Reichweite besonders auf Kurzstrecken eingesetzt.

Arbeitsgruppe Verkehrsberuhigung  

  • Die Arbeitsgruppe Verkehrsberuhigung wurde am 12.03.2020 ins Leben gerufen. Zielstellung: Sicherheit und Unversehrtheit im Verkehr für alle, Mobilitätschancen für alle schaffen, Stärkung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel, Grundlagen für weitere Arbeit zusammentragen.

Bildungsarbeit

  • Jedes Jahr im Frühjahr findet landesweit die Waldolympiade statt. Im Zusammenarbeit mit dem Ministerium beteiligt sich die Stadt Ludwigslust mit den 4. Klassen an diesem Projekt. Die Schüler setzen sich dabei mit der Natur und dem Klimaschutz auseinander.
  • Der Naturlehrpfad im Schlosspark wurde wiederhergestellt. Der frühere Rundkurs wurde an einen ca. 1 km langen Hauptweg verlegt, der vom Pferdedenkmal bis hin zum Jagdstern führt. (2018-2019)

Kindergärten

  • In den Kindertagesstätten der Stadt wird spielerisch auf das Thema Klimaschutz aufmerksam gemacht, so dass sich bereits die Kleinsten mit diesem Thema beschäftigen und ein Umweltbewusstsein entwickeln.
  • Kennzeichnung der Mülleimer zur Mülltrennung, Verzicht von Plastikbeuteln bei Papierabfalleimern
  • Anschaffung von nachhaltigem Spielzeug, insbesondere aus Holz
  • Bei Geschenkverpackungen wird auf Plastikfolie und Ähnliches verzichtet und andere Verpackungsmaterialien wiederverwendet.
  • Vermeidung von unnötigem Entsorgen von Essensresten

Wald- und Biotopflächen

  • Ausgleichspflanzungen für Flächenversiegelungen, z. B. 6 Feldahorn als Ausgleich für den neuen Parkplatz Rennbahnweg. Die Pflanzungen wurden direkt neben dem Parkplatz ausgeführt. (Nov. 2020)
  • Artenschutz bei Baumfällungen: Wenn Baumfällungen im Stadtgebiet nötig sind oder Tiere in ihrem Lebensraum durch Baumaßnahmen gestört werden, werden u.a. Nisthilfen und Fledermauskästen angebracht um einen neuen Lebensraum zu schaffen. Im Herbst 2019 wurden Nistkästen im Bereich der Bauernallee angebracht. Diese wurden von Kindern mit ihren Eltern gebaut und anschließend durch den Betriebshof an den Bäumen befestigt.
  • Außerdem wird ein Ausgleich für die gefällten Bäume durch bis zu 3 neugepflanzten Bäumen geschaffen.
  • Regelmäßige Kontrolle und Pflege der vorhandenen Straßenbäume.
  • Neupflanzung von Bäumen im Stadtgebiet:
      • Zeitversetzte Pflanzung von 10 Obstbäumen und 20 Laubbäumen im Park hinter dem Lindencenter. 30 Bäume zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. 10/2020 und 01/2021
      • Bepflanzung der Straßeninsel in der Otto-Kaysel-Straße mit 6 schmalkronigen Mehlbeeren, welche sich besonders in Trockenphasen gut an das Klima anpassen (11/2020)
      • Standortaufbereitung Rennbahnweg, Pflanzung von 12 Stieleichen (2020)
      • Wiederholungspflanzung von 2 Mehlbeeren in der Wöbbeliner Straße (2020)
      • Umpflanzung einer auf einem Privatgrundstück zu groß gewordenen Linde zum Alten Forsthof (Herbst 2020)
  • Zukünftig sollen mehr Bäume gepflanzt werden, die aus dem südeuropäischen Raum stammen, aber auch heimische Arten, die sich besonders gut an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen (z. B. Kiefer, Lärche). Die Wälder sollen künftig mehr Arten als nur Kiefern bieten, um durch die Artenvielfalt einen stabileren Bestand zu erzielen.
  • Landschafts- und Biotop-Pflege, besonders im Schlosspark, in den Feuchtbiotopen Kieskuhle und Jassnitzer Weg, sowie der Heidefläche.
  • Der Fokus wird auf naturnahe Waldarbeit und regelmäßige Aufforstung der Waldflächen gelegt. Dazu werden Fördermittel des Landes in Anspruch genommen.